Die Eisenindustrie war seit Hunderten von Jahren an Wasserläufe, Erzvorkommen und Waldreichtum gebunden. Man kannte nur die Feuerung mit Holzkohle, und die Wasserkraft war die einzige technisch und wirtschaftlich nutzbare Energie für den Betrieb der schweren Hämmer und Bälge.
In Eiserfey hatte die Eisengewinnung und -verarbeitung eine lange Tradition. Die in der Eiserfeyer und den angrenzenden Gemarkungen befindlichen Eisensteinlagerstätten waren wohl den Römern bereits bekannt. Nach einem Zülpicher Weistum Weistum (Weistum im Sinne von beweisen, nachweisen) soll es bereits um 1250 eine Schmiede oder Eisenhütte im Ort gegeben haben. Die fassbare Eisenproduktion begann in Eiserfey im Jahr 1696 mit der Antragstellung zur Errichtung einer Eisenhütte, dem später sogenannten »Altwerk«, am nördlichen Ortsausgang.
In den Folgejahren war die Blütezeit der hiesigen Eisenindustrie.
Der Niedergang der Eisenhütten begann in den 50er Jahren des 19. Jh. Zu dieser Zeit war das Eisenerz der Eifel wegen seiner Qualität und der schlechten Verkehrsverhältnisse nicht mehr konkurrenzfähig. Englisches Eisen war 1850 in Köln billiger zu haben als Eifeleisen. Die von reichen Eisenerzlagerstätten versorgten kleinen florierenden Holzkohlehochöfen mussten um 1854 die sich verteuernde Holzkohle einkaufen. Diese Preiserhöhung hat den Gewinn der Eisenhüttenbetriebe sehr geschmälert, und „es haben namentlich die Hütten in der Eifel theils dadurch, theils weil sie in den Fortschritten der Technik zurückgeblieben sind, … aus den vortheilhaften Handelsconjuncturen nicht den Nutzen ziehen können, welchen die lebhafte Nachfrage nach Eisen und der hohe Preis anderenfalls gestattet haben würden“. 1)
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts war das Eisenerz der Eifel wegen seiner Qualität und der schlechten Verkehrsverhältnisse nicht mehr konkurrenzfähig. Hoffnungen auf Überwinden der schlechten wirtschaftlichen Lage schwanden dahin. 1861 lagen in der Eifel schon viele Hochöfen „kalt“. Es zeigte sich überall hinreichend, „in welcher traurigen Lage das früher nicht unbeträchtliche Eisengewerbe der Eifel sich befindet und wie sehr dasselbe der Aufschließung durch eine Eifel-Eisenbahn entgegen harrt“.3) Eiserfey hatte keinen Nutzen, zu weit war die geplante Strecke entfernt. Eine Streckenführung durch das Feytal nach Kall war bald zerschlagen.
Daher stellten sich die Eisenhüttenbesitzer um und nutzten die Gebäude, Anlagen, besonders die Wasserkraft, für andere Zwecke.
Im Jahre 1870 wurde festgestellt: „Es ist schon seit mehreren Jahren eine beständige Abnahme der Production auf den Eisenerzgruben der Eifel wahrzunehmen, da dieselben ein zwar reines, aber doch nur armes Erz liefern, welches deswegen weite Transporte nicht verträgt und aus diesem Grund hat auch die Eröffnung der bisher befahrenen Strecke der Eifel-Bahn [1867 Köln-Kall] bei dem Ruhen des Hüttenbetriebes in der Umgegend noch nicht zu Wiederbelebung des dortigen Eisenerzbergbaus geführt.“ 2)
Quellen:
- Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Deutschen Reich, Jg 1854
- Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Deutschen Reich, Jg 1870
- Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Deutschen Reich, Jg 1861